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Vorstoß in die richtige Richtung

EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) im EU-Agrarrat 

Auf der heutigen Sitzung des EU-Agrarrates in Brüssel hat sich Landwirtschaftsminister Alois Rainer und eine breite Mehrheit der Mitgliedsländer für die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie im Rahmen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ausgesprochen. Deutschland unterstützt damit den Vorschlag Luxemburgs und Österreichs für substanzielle Vereinfachungen der Verordnung. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH) begrüßt den Schritt ausdrücklich. Ein differenziertes Risiko-Ranking ist der Schlüssel, um unnötige bürokratische Belastungen von den heimischen Unternehmen abzuwenden und eine inhaltliche Aushöhlung der Verordnung zu verhindern.

„Wir freuen uns, dass die Forderungen der deutschen Forst- und Holzwirtschaft sowie aller anderen betroffenen Branchen heute im Agrarrat von Landwirtschaftsminister Alois Rainer mit Nachdruck vertreten wurden“, kommentiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus Deutschlands Unterstützung für einen Vorschlag Luxemburgs und Österreichs für substanzielle Vereinfachungen im Rahmen der EUDR. „Wir haben immer wieder deutlich gemacht, dass die EUDR durch eine Flut an Dokumentations- und Prüfpflichten zu unverhältnismäßigen bürokratischen Belastungen für die heimische Wald- und Holzwirtschaft führen wird. Die Länderinitiative zur Einführung einer Null-Risiko-Kategorie im Rahmen des Länder-Benchmarkings trägt nicht nur den Warnungen aus der Branche Rechnung, sie setzt sich auch für ein differenziertes Risikoranking ein.“

Länder-Benchmarking untergräbt Entwaldungsziel

Erst am 22. Mai hatte die EU-Kommission das Länderranking der EUDR veröffentlicht und damit für Unverständnis gesorgt. Als Länder mit einem hohen Risiko für Entwaldung wurden mit Belarus, Nordkorea, Myanmar und Russland lediglich ohnehin sanktionierte Länder eingestuft. Alle anderen Herkünfte fallen unter die Niedrig-Risiko-Kategorie. „In Hinblick auf ihre Zielsetzung droht die EUDR durch das aktuelle Länder-Benchmarking zu reiner Symbolpolitik zu verkommen. Die fehlende Differenzierung ist nicht nur angesichts der tatsächlichen Situation in vielen Ländern fragwürdig. Die Vorgaben für Deutschland und andere EU-Länder erscheinen mit Blick auf die hohen Standards der nachhaltigen Waldbewirtschaftung doppelt hinfällig“, kritisiert Möbus.

Klare Botschaft in Richtung EU-Kommission

„Auch wenn das Ziel, die weltweite Entwaldung einzudämmen, von uns ausdrücklich unterstützt wird, bleibt die EUDR in ihrer derzeitigen Form das falsche Mittel. Die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie ist damit unausweichlich und der einzige Weg, um eine praxistaugliche und auf die tatsächlichen Umstände zielende Lösung sicherzustellen. Nun ist es an der Kommission, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen, unnötige bürokratische Belastungen für die europäischen Unternehmen abzuwenden und eine inhaltliche Aushöhlung der Verordnung zu verhindern.“

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.