DACH-Verbände der Säge- und Holzindustrie blicken nach Brüssel
Die Verbände der Säge- und Holzindustrie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz veranstalteten am 29. Januar 2025 ihr traditionelles Neujahrstreffen am Holztechnikum Kuchl, Salzburg. Das diesjährige Treffen stand im Zeichen der aktuellen politischen Entwicklungen – von den Regierungsverhandlungen in Österreich und der bevorstehenden Bundestagswahl in Deutschland bis hin zu der neuen Agenda der EU-Kommission für die nächsten vier Jahre.
Blick auf die EU-Kommission
Die letzte Woche von der EU-Kommission veröffentlichte „Agenda für Wettbewerbsfähigkeit“ der Europäischen Union wurde bei dem Treffen intensiv diskutiert. Ankündigungen, Bürokratie abzubauen und regulatorische Belastungen zu verringern wurden von allen Teilnehmern ausdrücklich begrüßt. „Unsere Mitgliedsunternehmen, überwiegend familiengeführte kleinere und mittlere Betriebe, brauchen dringend Entlastungen und ein Signal des wirtschaftspolitischen Aufbruchs“, sagt Dr. Stephan Lang, Präsident des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH). „Bürokratieabbau ist das kostengünstigste Konjunkturprogramm“, ergänzt Markus Schmölzer, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie und betont: „Den großen Ankündigungen aus Brüssel müssen nun rasch konkrete Schritte folgen.“
Dauerärgernis EUDR
Die Ende des Jahres 2024 um 12 Monate verschobene EU-Entwaldungsverordnung EUDR sorgt nach wie vor für große Verärgerung und Unsicherheit in der Branche. Seit der Verschiebung der EUDR sind keine Fortschritte für eine realistische Umsetzung erzielt worden, stellen die Verbandsvertreter fest.
Die grundsätzlichen Probleme der EUDR bleiben bestehen: Die Verordnung verlangt von den Marktteilnehmern umfangreiche Informationen zu ihren Lieferketten, die ohne wirksamen Mehrwert Gefahr läuft, viele Unternehmen durch überbordende Bürokratie zu lähmen“, stellt Lang fest. „Unsere Unternehmen sind weiterhin mit erheblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Unsicherheiten konfrontiert“, kritisiert Schmölzer. „Das gilt auch für Unternehmen in der Schweiz, die ebenfalls von der EUDR betroffen sind“, fügt Michael Gautschi, Direktor beim Verband Holzindustrie Schweiz, hinzu. Alle drei Verbände verweisen darauf, dass das Ziel der EUDR, Entwaldung einzudämmen und gefährdete Wälder auf anderen Kontinenten zu schützen, nicht durch Belastungen der heimischen Holzwirtschaft erreicht werden kann. Vor illegalen Holzimporten nach Europa schützt die bereits bestehende EU-Holzhandelsverordnung (EU Timber Regulation, EUTR).
Gemeinsam appellieren die Verbände an die EU-Kommission, Folgen und Wirksamkeit der EUDR noch einmal zu hinterfragen und die Umsetzung für die Unternehmen deutlich zu vereinfachen.
Netzwerk für Austausch und Zusammenarbeit
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH), der Fachverband der Holzindustrie Österreichs und die Holzindustrie Schweiz arbeiten regelmäßig zusammen, um gemeinsame Interessen in Sachen Wald und Holz auf europäischer Ebene zu stärken.
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