EUDR-Testphase offenbart eklatante Mängel
EU-Entwaldungsverordnung (EUDR)
Nach dem Abschluss der Testphase zur Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) in der vergangenen Woche und der erneuten Verschiebung der Abstimmung zur EU-Lieferkettenrichtlinie, bekräftigt der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) seine Kritik an den Vorhaben und warnt vor Verwerfungen für Wald und Holz. Im Probedurchlauf der Unternehmen sind nicht nur die rechtlichen, sondern auch technische Lücken deutlich zu Tage getreten und haben gezeigt, dass eine Umsetzung der EUDR in der Praxis derzeit nicht möglich ist. Der Verband appelliert an die Politik, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um eine rechtssichere und praktikable Umsetzung in einer angemessenen Frist zu gewährleisten.
„Der Testlauf in den teilnehmenden Unternehmen der Säge- und Holzindustrie hat deutlich gezeigt, dass die Umsetzung der EUDR in der Praxis derzeit nicht möglich ist“, kommentiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus. „Neben den fehlenden technischen Voraussetzungen, bestehen auch bei den inhaltlichen Vorgaben weiterhin offene Fragen und der unverhältnismäßige bürokratische Aufwand droht zu erheblichen Verwerfungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu führen. Wir appellieren daher an die Politik, die Rückmeldungen und Sorgen der Branche ernst zu nehmen und die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um eine rechtssichere und praktikable Umsetzung in einem ausreichenden Zeitrahmen zu gewährleisten.“
Frist und Vorgaben der EUDR praxistauglich überarbeiten
Mit der Einführung der EUDR wird auch die Wald- und Holzwirtschaft in Deutschland und Europa künftig von umfangreichen Nachweis- und Dokumentationspflichten betroffen sein. „Wir unterstützen ausdrücklich das Ziel der EUDR, der weltweiten Entwaldung entgegenzuwirken. Allerdings mahnen wir dringend eine differenzierte und vor allem praxistaugliche Umsetzung der Vorgaben an, um negative Auswirkungen auf die Klimaschutzpotenziale von Wald und Holz zu vermeiden“, so Möbus. „Deutschland überzeugt durch weltweit führende Standards bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Vor diesem Hintergrund und angesichts der Bedeutung des nachwachsenden Rohstoffs für die Bauwende und die klimafreundliche Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft darf die Nutzung des heimischen Holzes nicht durch zusätzliche bürokratische Hürden unverhältnismäßig erschwert werden.“
Da weiterhin viele Fragen zur Umsetzung in der Praxis offen sind, zeigen sich die Unternehmen massiv verunsichert: „In der aktuellen wirtschaftlichen Lage führen die fehlende Rechtssicherheit und unklare Rahmenbedingungen zu einer zusätzlichen Belastung für die Wirtschaft. Es ist daher dringend geboten, die Frist und Vorgaben der EUDR so zu überarbeiten, dass die Anforderungen für die heimische Wertschöpfungskette entschärft und rechtssicher umsetzbar sind, um unnötige Bürokratie zu vermeiden.“
Offener Brief der Plattform Forst und Holz zur Umsetzung der EUDR
Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.
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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter 370 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.