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Bundeswaldinventur ist Appell für Waldbewirtschaftung

Ergebnisse der Vierten Bundeswaldinventur veröffentlicht

Die heute veröffentlichten Ergebnisse der Vierten Bundeswaldinventur (BWI IV) zeigen deutlich die großen Veränderungen der letzten Jahre in den Wäldern Deutschlands. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) bekräftigt daher, die Notwendigkeit, den aktiven Aufbau klimastabiler Wälder in den nächsten Jahren weiter voranzubringen. Angesichts des voranschreitenden Klimawandels warnt der Verband jedoch vor der Formulierung unrealistischer Klimaschutzziele für den Wald, die Klimaschutz und Walderhalt einen Bärendienst erweisen.

„Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur sind für niemanden eine Überraschung, der in den letzten Jahren mit offenen Augen durch unsere Wälder gegangen ist“, kommentiert DeSH-Präsident Dr. Stephan Lang die heute veröffentlichten Zahlen. „Der Klimawandel im Wald mit Dürren, Stürmen, Trockenheit und vor allem Schadinsekten hat in einigen Regionen Deutschlands zu großen Waldschäden geführt. Diese Folgen bilden sich nun auch in den Ergebnissen der Erhebung ab.“

Waldschäden und Rekordvorräte erfordern regionale Lösungen für Waldumbau

„Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse eindrücklich, dass der Aufbau klimastabiler Wälder der Zukunft nur mit einem aktiven Waldumbau und seiner Bewirtschaftung erreichbar sein wird. Während einige Regionen Deutschlands stark von Waldschäden getroffen wurden, sind in anderen Gebieten die Holzvorräte weiter auf Rekordniveau gewachsen. In Süddeutschland steht damit so viel Holz im Wald, wie fast nirgendwo sonst auf der Welt, das immer älter und damit anfälliger für Extremwetter wird“, so Lang. „Wir brauchen daher ein differenziertes Bild des deutschen Waldes und flexible Lösungen bei der Waldbewirtschaftung, um den Besonderheiten der Regionen und Wälder Rechnung zu tragen. Im Harz oder im Sauerland hat die Wiederbewaldung oberste Priorität, in Bayern müssen in dichten Beständen durch Entnahme älterer Platz für junge Bäume und vielfältige Baumarten geschaffen werden.“

Absage an überhöhte Klimaschutzziele im Wald

Denn die Wälder der Zukunft entstehen durch die Verbindung von Bewirtschaftung, Biodiversität und Holzverwendung. „In den nächsten Jahren ist durch Waldumbau und Klimawandel mit einem hohen Anfall von Nadelholz zu rechnen. Es ist daher eine gesellschaftliche Verantwortung, dieses Holz zu nutzen, um langlebige Produkte zu erzeugen, die dann insbesondere im Bau Verwendung finden“, unterstreicht der DeSH-Präsident. Ein Fokus auf den Aufbau von Kohlenstoffvorräten im Wald blendet nicht nur die natürlichen Störungen, wie Trockenheit und Schadinsekten in den Wäldern aus. Er widerspricht auch dem eigentlichen Ziel der CO2-Reduzierung. Nur durch eine aktive Waldwirtschaft sowie Holznutzung kann das gebundene CO2 in Holzprodukten dauerhaft der Atmosphäre entzogen und zusätzlich CO2-emittierende Baustoffe ersetzt werden. Die Ergebnisse der BWI IV sollten daher Ansporn sein, den Umbau der Wälder und die Holzverwendung noch entschiedener voranzutreiben“, so Dr. Stephan Lang abschließend. “

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