Klimaziele erfordern Gesamtrahmen für Wald und Holz
Klimaschutzprogramm 2023 im Kabinett beschlossen
Gestern wurde das Klimaschutzprogramm 2023 der Bundesregierung im Kabinett beschlossen. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) kritisiert, dass es für Wald und Holz an einem kohärenten Gesamtrahmen mangelt. Während viele Maßnahmen in die richtige Richtung gehen, stehen andere einem wirksamen Klimaschutz direkt entgegen. Die jüngsten Projektionen des Umweltbundesamtes zeigen, dass wir die Klimaziele bis 2030 nicht erreichen werden. Der Verband mahnt daher dringend an, nun umzusteuern und durch eine konsistente Wirtschafts-, Bau- und Umweltpolitik den Klimaschutz durch Wald und Holz wirksam zu fördern.
„Mit der Holzbau-Offensive, der Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten, dem klimaangepassten Waldumbau und den Maßnahmen für den Gebäudebereich adressiert die Bundesregierung zentrale Stellschrauben für einen schnellen und wirksamen Klimaschutz“, kommentiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus das gestern im Kabinett beschlossene Klimaschutzprogramm 2023. „Einen strategischen Gesamtrahmen für Wald und Holz lässt das Programm allerdings vermissen. Denn gleichzeitig stehen Vorschläge wie der Einschlagstopp in alten Buchenwäldern oder Förderprogramme zur Extensivierung der Waldbewirtschaftung im Zuge des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) diesen Zielen direkt entgegen und drohen den Umbau und Erhalt der Wälder und damit auch die heimische Holzverwendung langfristig zu gefährden. Auch der neueste Projektionsbericht des Umweltbundesamtes zeigt, dass wir die Klimaziele bis 2030 nicht erreichen werden. Es gilt daher, nun umzusteuern.“
Klimaschutzpotenziale von Holz konsequent nutzen
„Die bereits realisierten und geplanten Maßnahmen im Gebäudebereich sind vor diesem Hintergrund zu begrüßen. Verlässlichkeit und Planbarkeit sind nicht nur wegen der aktuellen Lage der Bauwirtschaft unerlässlich, sondern angesichts der notwendigen Transformation Voraussetzung für das Erreichen der Klimaziele“, so Möbus. „Dabei können insbesondere durch die Sanierung weitreichende Potenziale realisiert werden. Der Holzbau bietet hier eine optimale Möglichkeit, schnell und effizient Ergebnisse für klimafreundlichen Wohnraum zu erzielen. Ein entsprechender Rahmen im Zuge der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) sollte vor allem den Gebäudebestand in den Blick nehmen, um damit dem Sanierungsstau und auch der Baukrise zügig entgegenwirken.“
„Um die Emissionen des Gebäudesektors effektiv zu reduzieren, muss auch der Heizungstausch weiter vorangebracht werden. Nachdem mit dem Gebäudeenergiegesetz ein rechtlicher Grundstein gelegt wurde, gilt es nun, eine Förderkulisse zu schaffen, in der auch die Holzenergie ihren Beitrag zur vollständigen Dekarbonisierung leisten kann. Es ist daher dringend geboten, alle Diskriminierungen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu streichen und die heimische Holznutzung als Baustein einer wirksamen Wirtschafts-, Bau- und Energiepolitik zu fördern.“
Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.
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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.