Strom aus Holz muss Rücken gestärkt werden

Kabinettsbeschluss zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Strom aus Holz muss Rücken gestärkt werden

Heute hat das Bundeskabinett in seinem „Osterpaket“ den Entwurf zur Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) beschlossen. Vor diesem Hintergrund mahnt der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) die Bedeutung der nachhaltigen Holzenergie aus Rest- und Abfallstoffen für den Klimaschutz und für eine unabhängige und zuverlässige Versorgung mit erneuerbaren Energien an. Dabei übt der Verband deutliche Kritik an den vorgesehenen Einschränkungen zur Stromerzeugung aus Biomasse und appelliert an eine Überarbeitung des Gesetzes.

Um die Klimaziele in den nächsten Jahren einhalten zu können, sollen mit der Novelle des EEG die Grundlagen geschaffen werden, um den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2030 von 42 auf 80 Prozent anzuheben. „Wir begrüßen diese politischen Bestrebungen und unterstützen den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien für das schnelle Gelingen der Energiewende ausdrücklich. Jedoch verkennt der vorliegende Entwurf die zentrale Rolle der Strom- und Wärmeerzeugung aus Holz“, hält DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus fest. „Das ist nicht nur angesichts klimapolitischer, sondern auch vor dem Hintergrund energiewirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen deutlich zu kritisieren.“

Hocheffiziente Biomasse-KWK-Anlagen außer Fokus

Neben der nachhaltigen Verwendung von Holz in der Bau-, Verpackungs- und Möbelindustrie leistet die Energieerzeugung aus Reststoffen und Nebenprodukten der Holzverarbeitung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. „Die vorgesehene Beschränkung der Förderung auf Biomethan-Spitzenlastkraftwerke nimmt ein deutliches Absinken der jährlichen erneuerbaren Stromerzeugung aus Holz in Kauf. Dass Spitzenlastkraftwerke nur an wenigen Stunden im Jahr Strom erzeugen, verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Daneben bleibt die bei der Bereitstellung von Strom in hocheffizienten Biomasse-KWK-Anlagen erzeugte Wärme ebenfalls ungenutzt. Die Folge wäre ein Rückgang der erneuerbaren Energie aus Biomasse, welcher damit die Ziele der Gesetzesnovelle konterkariert“, mahnt Möbus.

Vorgriff auf nationale Biomassestrategie

Mit dem Entwurf würde zudem auf die im Koalitionsvertrag vorgesehene nationale Biomasse-Strategie vorgegriffen und Fakten geschaffen. „Um bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch zu verdoppeln, werden wir alle erneuerbaren Energiequellen brauchen – vom Wind über die Sonne bis zum Holz. Dafür gilt es jedoch der Stromerzeugung aus Rest- und Abfallstoffen von Holz den Rücken zu stärken und den Entwurf des EEG zu überarbeiten. So ließe sich eine unabhängige und zuverlässige Energieversorgung verwirklichen, mit der Deutschland auch seine ambitionierten Klimaschutzziele erreichen kann“, betont Möbus abschließend.

Die Stellungnahme des DeSH zum EEG finden Sie hier.

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.

Pressekontakt:

Deutsche Säge- und Holzindustrie
Geschäftsführerin Julia Möbus
Chausseestraße 99
10115 Berlin

Tel.: +49 30 2061 399-00
Fax: +49 30 2061 399-89                                  
E-Mail: presse@saegeindustrie.de
Internet: www.saegeindustrie.de
Twitter: @saegeindustrie

 

Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.