Keine Wärmewende ohne Holzenergie
Konsultation zu Vorgaben für neue Heizungen
Keine Wärmewende ohne Holzenergie
In dem Entwurf zur Umsetzung des Konzepts „65 Prozent erneuerbare Energien beim Einbau von neuen Heizungen ab 2024“, dessen Kommentierung heute endet, soll der Einsatz von Biomasse nur noch als Notlösung fungieren. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) kritisiert die Diskriminierung gegenüber alternativen erneuerbaren Energiequellen deutlich, appelliert an eine Abkehr vom geplanten Stufenverhältnis der Wärmequellen und verweist auf die schon heute unverzichtbare Rolle der Holzenergie zum Erreichen der Wärmewende.
„Der Einsatz von 65 Prozent erneuerbaren Energien für neue Heizungen ab 2024 ist ein bedeutendes Signal und ein wichtiger Schritt in Richtung der Klimaziele der Bundesregierung bis 2030“, kommentiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus. „Für die Umsetzung müssen alle zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energieträger konsequent genutzt werden. Dass der Entwurf die Holzenergie als die aktuell bedeutendste erneuerbare Wärmequelle im Gebäudebereich dabei marginalisiert und gegenüber den anderen Erneuerbaren klar diskriminiert, ist angesichts ihrer herausragenden Rolle und des dringenden Handlungsbedarfs nicht nachzuvollziehen und deutlich zu kritisieren.“
Drei Viertel erneuerbarer Wärme aus Holzenergie
Der Einsatz von Biomasse in neuen Heizungen ist demnach nur noch vorgesehen, wenn alle anderen Energieträger nicht zur Verfügung stehen. „Heute beträgt der Anteil der gesamten erneuerbaren Energien für Wärme und Kälte im Gebäudebereich gerade einmal 16,5 Prozent; zwei Drittel davon werden durch Holzenergie gedeckt“, so Möbus weiter. „Für die schnelle Umrüstung von Öl- und Gas- sowie alter und ineffizienter Heizungen muss dieser schon heute beachtliche Beitrag in den kommenden Jahren weiterwachsen. Denn der Gebäudebestand wird zum Schlüsselfaktor für die Klimaziele. Die nun vorgelegten Pläne machen die Modernisierung alter Heizungen jedoch zunehmend unattraktiv, diskriminieren die Biomasse auf ungerechtfertigte Weise und drohen durch eine Fokussierung auf andere Technologien und Energieträger die Zielsetzung insgesamt zu verfehlen.“
Ungerechtfertigte Diskriminierung beenden
Deutschland verfügt nach wie vor über weitreichende Potenziale für den vermehrten Einsatz von Holzenergie in bioökonomischen Kreisläufen. „Dabei muss die Wärmebereitstellung durch Biomasse auch in Zukunft ressourceneffizient und nachhaltig erfolgen“, betont Möbus. „Hocheffiziente und emissionsarme Holzheizungen können durch die Substitution, der heute im Wärmemarkt noch zu etwa 84 Prozent dominierenden fossilen Energieträger, einen wirksamen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten. Daher appellieren wir dringend an eine Abkehr vom geplanten Stufenverhältnis und der ungerechtfertigten Diskriminierung nachhaltiger Biomasse. Denn eine gelungene Wärmewende wird nur durch einen Mix aller erneuerbaren Energieträger zu realisieren sein. Zudem braucht es einen Dialog mit der Praxis, um Potenziale, Chancen und Hemmnisse zu erörtern.
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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.