Kein Klimaschutz ohne Holz
Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Kein Klimaschutz ohne Holz
Gestern hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke Eckpunkte für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) vorgestellt, mit dem die Bundesregierung einen substanziellen Beitrag zum Schutz des Klimas, der Biodiversität und zur Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise erreichen will. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) sieht darin eine einseitige Fokussierung auf die Waldsenke und verweist auf die Steigerung der natürlichen Klimaschutzleistungen durch Holzverwendung.
„Obwohl das Aktionsprogramm den Wald explizit in seine Handlungsfelder mit einbezieht, stehen die vorgeschlagenen Maßnahmen den weitreichenden Potenzialen einer aktiven Waldpflege und der nachhaltigen Holznutzung entgegen. Um Synergien zwischen Klima- und Naturschutz wirklich auszunutzen, ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise unerlässlich. Die Nutzung des nachwachsenden und heimischen Rohstoffs Holz ist zentral für den Klimaschutz und damit auch für die Biodiversität. Waldbewirtschaftung und Naturschutz sind daher keine Gegensätze, sondern zwei Seiten der gleichen Medaille. Insbesondere in der aktuellen Situation und im Hinblick auf die notwendige Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft, verwundert es uns sehr, dass das Programm die Nutzung heimischer nachwachsender Rohstoffe deutlich einschränkt, anstatt sie zu stärken“, kommentiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus.
Klimaschutz geht über den Wald hinaus
Zwar sieht das Programm eine Ausweitung der Waldflächen vor, nimmt aber zugleich Bezug auf die EU-Biodiversitätsstrategie und folgt mit den vorgesehenen großflächigen Nutzungsverboten einer einseitigen Naturschutzpolitik, welche größere Wirkungszusammenhänge verkennt: „Wir begrüßen die Bestrebungen den Wäldern in Deutschland mehr Raum zu geben. Doch gilt es Maßnahmen nicht isoliert zu betrachten. Natürlicher Klimaschutz fängt im Wald an, hört dort aber nicht auf. Wollen wir Klima und Umwelt langfristig schützen, sind wir auf die Verwendung nachwachsender und heimischer Rohstoffe und damit auf die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder angewiesen,“ betont Möbus. „Das Bekenntnis zum gezielten Umbau der Wälder, sollte mit einem Bekenntnis zu ihrer Nutzung einhergehen, denn nur so lassen sich die Klimaziele über den Wald hinaus verwirklichen.“
Laubholz – Schlüssel für die Bioökonomie
Mit dem Waldumbau wird künftig viel Laubholz in deutschen Wäldern zur Verfügung stehen. Seine stoffliche Verwendung in langlebigen Produkten könnte eine Schlüsselfunktion für die heimische Bioökonomie sein. Das ANK schlägt jedoch eine gegenteilige Richtung ein. „Insbesondere im Laubholz ist das Signal eines Einschlagsstopps verheerend. Dem gesellschaftlichen und politischen Willen nach nachhaltigen Alternativen zu fossilen Produkten läuft hier ein fragwürdiges Verständnis von Naturschutz entgegen, welches mit der laubholzbasierten Industrie eine lange Wertschöpfungskette bedroht, die eine entscheidende Rolle für die klimafreundliche und unabhängige Neuausrichtung unserer Wirtschaft und Gesellschaft spielt,“ warnt Möbus abschließend.
Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.
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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.