Ganzheitliche Klimaschutzstrategie “Wald und Holz” nötig

Sonder-Agrarministerkonferenz "Wald"

Ganzheitliche Klimaschutzstrategie "Wald und Holz" nötig

In einer Sonderkonferenz diskutierten die Agrarminister des Bundes und der Länder am 16. Mai 2022 drängende Herausforderungen für Wald und Holz in den nächsten Jahren. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) begrüßt, dass zahlreiche Themen vom Wald über Holzbau bis zur Holzenergie besprochen wurden und appelliert an eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie "Wald und Holz".

Stürme, Dürre und Folgeschäden haben tiefe Spuren im Wald und der angegliederten Wertschöpfungskette in den letzten Jahren hinterlassen. 2021 bewilligte die damalige Bundesregierung, bestehend aus CDU/CSU und SPD, 200 Millionen Euro aus dem Energie- und Klimafonds zur Bewältigung von Extremwettereignissen und zum klimastabilen Umbau der Wälder. Wie die Maßnahmen unter SPD, Grünen und FDP sowie in den Ländern umgesetzt werden sollen, war Inhalt der Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) "Wald", zu der Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister und AMK-Vorsitzender Sven Schulze am 16. Mai 2022 einlud. Die Tagesordnung umfasste ein breites Spektrum forstpolitischer Themen vom Klima- und Artenschutz über Jagd und Forstrecht bis zur Rohstoffversorgung, Holzbau und Energieerzeugung.

DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus sieht in der Agenda ein richtiges Signal: „Die Folgen des Klimawandels sind direkt am Wald abzulesen. Die politische Antwort sollte aber nicht sein, nur auf die Folgen zu reagieren. Vielmehr gilt es nun, Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen künftiger Extremwetterereignisse zu mindern.“ Dazu gehört neben der Novelle des Forstschädenausgleichsgesetzes auch die Überarbeitung des Klimaschutzgesetzes. Denn die alleinige Betrachtung des Waldes als CO2-Speicher verkennt die Leistungen und -potenziale der nachhaltigen Holznutzung für Klima, Biodiversität und eine nachhaltige, unabhängige Wirtschaft. „Damit der Sektor die ihm angedachte gesellschaftliche Schlüsselrolle einer wirksamen Reduzierung von Emissionen einnehmen kann, braucht es keine weiteren Nutzungsverbote, sondern eine konsequente Stärkung von Wald und der Holzverwendung.“

„Die finanzielle Unterstützung von Waldeigentümern kann dabei eine wichtige Rolle spielen, um sie in die Lage zu versetzen, ihre Wälder wiederaufzubauen und zu bewirtschaften. Nur durch Waldbewirtschaftung wird eine Rohstoffversorgung mit nachwachsendem und regional erzeugtem Holz aus heimischer Forstwirtschaft und damit die Basis für umweltfreundliche Häuser und Produkte zu erreichen sein“, erklärt Möbus. Diese Unterstützung kann jedoch nicht zu Lasten der Waldbewirtschaftung und Holzverwendung erfolgen. Denn sonst würde die Verwendung klimaschädlicher Produkte gestärkt, Materialengpässe beim Bauen und in der erneuerbaren Energieversorgung sowie der Abbau von Arbeitsplätzen entlang regionaler Wertschöpfungsketten in Kauf genommen. „Diesen Weg in die klimapolitische Sackgasse gilt es bei der Ausgestaltung der Förderung und im Hinblick auf die geplante Holzbauinitiative dringend zu vermeiden“, so Möbus abschließend.

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.

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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.