Auftakt der Biomassestrategie als Chance

Beteiligungsprozess bis 2023

Auftakt der Biomassestrategie als Chance

Am 6. Oktober 2022 stellte die Bundesregierung die Eckpunkte ihrer nationalen Biomassestrategie vor. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) begrüßt die Etablierung eines politischen Handlungsrahmens zur nachhaltigen und ressourceneffizienten Nutzung von Holz und wird sich intensiv in die Ausarbeitung einbringen.

„Dass unsere Leistung und Potenziale politische Aufmerksamkeit erfahren, ist ein wichtiges Signal, dass die Regierung einen ernsthaften Wandel in der Klima- und Energiepolitik anstrebt", kommentiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus. Die Säge- und Holzindustrie produziert Schnittholz als Bretter und Balken sowie Holzbauprodukte für das serielle und modulare Bauen, das Handwerk und Verpackungen. Gleichzeitig sind dabei entstehende Pellets und Reststoffe unverzichtbare erneuerbare Energielieferanten. Die Branche ist somit seit Jahren Drehscheibe für die Biomassenutzung in Deutschland – eine ganzheitliche Strategie fehlte jedoch bisher in der Bundesregierung.

Kreislaufwirtschaft als Leitprinzip

Das vorgestellte Konzeptpapier, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft verfasste, soll im Austausch mit Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in den kommenden Monaten ausgearbeitet und 2023 verabschiedet werden. Leitprinzipien werden eine vorrangig stoffliche Verwendung sowie eine Kaskadennutzung im Sinne der Kreislaufwirtschaft sein. Darüber hinaus soll eine sinnvolle energetische Verwertung von Rest- und Abfallstoffen definiert werden. 

Für Möbus zwei Seiten der gleichen Medaille: „Die Herstellung von Bauhölzern ist immer mit der Nutzung der Reststoffe für die benötigte Wärme und Strom verbunden. Diese Wechselwirkungen sind in der Biomasse-Strategie unbedingt zu berücksichtigen." Auch die Senken- und Speicherfunktion dürften nicht pauschal gegenübergestellt werden. In nachhaltigen Waldwirtschaften wie Deutschland müssten die Potenziale von Holz vielmehr als Gesamtbeitrag zum Klimaschutz bewertet und gewürdigt werden. Deren Säulen sind die ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung der Waldbesitzenden sowie die Innovationskraft und Ressourceneffizienz der verarbeitenden Säge- und Holzindustrie.

Als Grundlage für kommende Handlungsempfehlungen, Vorschriften und Förderungen plant die Bundesregierung als ersten Schritt eine umfassende Datenerhebung. „Wir begrüßen sehr, dass die Biomassestrategie auf einer umfassenden Analyse aufgebaut werden soll. Neben aktuellen Verfügbarkeiten ist es wichtig, Szenarien zur Waldentwicklung unter sich ändernden klimatischen Bedingungen sowie auch Verschiebungen durch andere Baumarten und Verwendungsmöglichkeiten einzubeziehen“, so Möbus. „Wir freuen uns auf den angekündigten Dialogprozess, in den wir uns gern einbringen.“

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.

Pressekontakt
Deutsche Säge- und Holzindustrie
Julia Möbus
Chausseestraße 99
10115 Berlin
Tel.: +49 30 2061 399-00
Fax: +49 30 2061 399-89    
E-Mail: presse@saegeindustrie.de 
Internet: www.saegeindustrie.de

Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.