Statement DeSH-Präsident Dr. Stephan Lang zur Verhängung von US-Zöllen auf Bauholz
„Als weltgrößter Markt für Bauholz sind die USA auch für Deutschland und Europa der wichtigste außereuropäische Absatzmarkt. Jeder fünfte Kubikmeter Bauholz, der Deutschland verlässt, wird nach Amerika exportiert. Ein Handelsvolumen von über 1 Milliarde Euro. Die Verhängung von 10 % Zöllen auf Bauholzimporte trifft die deutsche Säge- und Holzindustrie ins Mark. In Zeiten einer extremen Verknappung der Rundholzversorgung aus dem Wald und schwächelnden Baukonjunktur in Deutschland, werden durch die Zölle auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Holzprodukte geschwächt und weltweiten Absatzwege erschwert. Wir brauchen hier unverzüglich eine politische Lösung, um weitreichende Verwerfungen auf beiden Seiten des Atlantiks zu vermeiden.“
Dr. Stephan Lang, Präsident Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH)
Hintergrund: Am 1. März hat US-Präsident Trump eine Untersuchung zur Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA durch Holz- und Schnittholzimporte angeordnet (Section 232 Untersuchung). Vor dem Hintergrund der laufenden Untersuchung war Schnittholz bislang von den Zöllen auf Waren aus der Europäischen Union ausgenommen. Gestern wurden bereits vor Ablauf der 270 Tage Frist deren Ergebnisse verkündet und damit ein weltweiter Zoll von 10 Prozent auf alle Schnittholzimporte eingeführt. Die Regelung tritt am 15. Oktober 2025 in Kraft und gilt zusätzlich zu ggf. bereits bestehenden Antidumping- und Ausgleichszöllen. Damit wird erstmals auch der europäische und deutsche Schnittholzexport direkt von den Section-232-Maßnahmen erfasst. Deutschland ist der größte Produzent für Bauholz in Europa und steht nach den USA, Russland, Kanada und China weltweit an fünfter Stelle. Mehr als die Hälfte der in Deutschland produzierten Menge wird auf dem heimischen Markt abgesetzt.
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