Klare Signale für Wald und Holz nötig

Berlin, 21.06.2021

Anhörung zum Klimaschutzgesetz

Klare Signale für Wald und Holz nötig

Heute findet im Deutschen Bundestag eine Öffentliche Anhörung zur geplanten Verschärfung des Klimaschutzgesetzes statt. Die Anpassung der Klimaziele ist durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes notwendig geworden. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) appelliert dringend an die politischen Entscheidungsträger, die Waldbewirtschaftung und Holzverwendung zu stärken und nicht durch realitätsferne CO2-Reduktionsziele künftig in Deutschland unmöglich zu machen.

Für den Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) ist im neuen Klimaschutzgesetz eine Reduzierung der CO2-Emissionen in Höhe von 45 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2030 vorgesehen. „Wir haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass dieses Ziel nicht realisierbar ist. Denn die natürlichen Ökosysteme, wie Wälder, sind besonders von äußeren Einflüssen, wie Extremwetter oder Bränden abhängig und technische Effizienzsteigerungen oder Innovationen daher nur sehr begrenzt möglich. Es fehlt im Hinblick auf die Projektionsberichte des Umweltbundesamtes und der aktuellen Situation im Wald an einer nachvollziehbaren Herleitung dieser starren Ziele. Eine dauerhafte, nachhaltige CO2-Reduktion ist nur durch nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverwendung möglich, nicht aber mit dem Verbot der Nutzung in Deutschland“, erläutert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus die Position des Verbands.

Klare Signale für Wald und Holz nötig

Der DeSH verdeutlicht, dass die Klimaschutzleistung von Holz weit über den LULUCF Sektor hinausgeht. „Holz speichert nicht nur CO2, sondern ersetzt auch klimaschädliche Stoffe und Materialien. Die auf diese Weise erzielten Emissionseinsparungen stehen mit dem neuen Gesetz auf dem Spiel und gefährden die Klimaziele insgesamt. Die Politik konterkariert ihre eigenen Ziele. Klare Signale für Wald, Holz und Klima sind nötig.“ So sollten unbedingt Anreize für aktive Waldbewirtschaftung, den Waldumbau und Aufforstung geschaffen werden, damit die nachhaltige regionale Wald- und Holznutzung gesichert ist. Ein wesentliches Instrument auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Zukunft wird die verstärkte Verwendung von Holz in allen Bereichen sein. „Ob als klimafreundlicher Baustoff oder Verpackungsmaterial, Holz bindet über seine gesamte Lebensdauer CO2 und lässt sich am Nutzungsende noch als erneuerbare Energie verwenden. Für das Erreichen der Klimaziele können wir auf Holz als Bau- und Werkstoff oder als Energieträger nicht verzichten“, so Möbus.  

Evaluierung und Neujustierung notwendig

Zudem appelliert der Verband an die Politik, das Gesetz und die dortigen Ziele spätestens im Jahr 2025 zu überprüfen und wenn nötig nachzusteuern. „Der Klimawandel wird in den kommenden Jahren unsere Umwelt immer stärker beanspruchen. Dürren, Unwetter und Waldbrände sind die Folgen der Entwicklung und werden zunehmen, da wir weiter CO2 ausstoßen. Die natürlichen Ökosysteme, vor allem der Wald, stehen so auch in Zukunft massiv unter Druck. Das haben die vergangenen drei Jahre leider eindrucksvoll gezeigt. Es ist daher unerlässlich, diese Entwicklung zu begleiten und auch die Klimaziele daran anzupassen. Denn oberstes Ziel muss es weiterhin sein, Wald und Holz als zentrale Schlüssel zum Klimaschutz zu stärken, statt zu verhindern“, fordert Möbus abschließend.

Die Stellungnahme des DeSH zum Gesetz finden Sie hier.

Die Pressemitteilung können Sie als pdf-Dokument hier herunterladen und nachlesen.

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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.