Gesamten Lebenszyklus von Baustoffen bewerten
Berlin, 28.01.2021
Vorstellung des Verbändeappells
Gesamten Lebenszyklus von Baustoffen bewerten
Der Klimaschutz stellt die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten vor große Herausforderungen. Dabei gibt es in vielen Bereichen schon heute vielfältige Möglichkeiten, CO2 einzusparen. Große Potenziale bietet der Gebäudesektor und die Verwendung klimafreundlicher Baustoffe. Ein Bündnis von mehr als 80 Verbänden hat heute Vertretern der Bundestagsfraktionen den gemeinsamen Appell übergeben, die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden gesetzlich zu verankern. Auch der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) unterstützt diese Initiative.
Herstellung und Entsorgung von Baumaterialien sowie Errichtung, Erhalt und Rückbau von Gebäuden – der Bausektor ist für 8 Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Während der Wärmeenergiebedarf in der Nutzungsphase in den vergangenen Jahren substanziell gesenkt werden konnte, fällt die Klimaschutzbilanz des gesamten Gebäudesektors nach wie vor eher mager aus. „Es wird Zeit, dass Gebäude ganzheitlich über die Nutzungsphase hinaus betrachtet werden und somit endlich der gesamte Lebenszyklus der verbauten Materialien in den Fokus rückt. Deswegen unterstützen wir den Appell „Lebenszyklus Bauen“. Mit der Verwendung nachhaltiger Baustoffe, wie Holz, können die großen Klimaschutzpotenziale im Bausektor konsequent genutzt werden. Dabei reduziert die Holzverwendung die CO2-Emissionen maßgeblich. Nicht nur indem das Holz das Treibhausgas speichert, sondern auch indem durch seine Nutzung andere CO2-intensive Baustoffe ersetzt werden“, erläutert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus.
Vorgaben und Förderung
Der DeSH setzt sich mit den anderen Verbänden dafür ein, die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus im Gebäudeenergiegesetz (GEG) und in der Bundesförderung effiziente Gebäude zu verankern. „Lebenszyklusorientierte Anforderungen an Gebäude tragen zum Klimaschutz, zur Energieeinsparung und zur Ressourcenschonung bei. So werden gleichermaßen Produkte und Verfahren gestärkt, die niedrige Umweltwirkungen aufweisen, Recyclingmaterialien verwenden, aber auch solche, bei denen die Herstellungsprozesse in Bezug auf Klima- und Ressourcenschutz optimiert sind.“, betont Möbus. Dabei spielt die Kaskadennutzung, in der sich ein Rohstoff wie Holz, durch seine vielseitige und mehrfache Verwendbarkeit und die Nutzung aller anfallenden Reststoffe und Nebenprodukte in weiteren Produktionsschritten auszeichnet, eine große Rolle. Sie ist bereits heute ein vorbildliches Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Bewertungsinstrumente vorhanden
Um die Klimaschutzwirkung von Baustoffen zu bewerten, gibt es bereits einige Instrumente. „Mit Plattformen wie der ÖKOBAUDAT und eLCA liegen bereits gute Werkzeuge für die Nachhaltigkeitsbewertung vor. Dies gilt es weiter auszubauen. Mit dem Projekt ÖkoHolzBauDat 2.0 unterstützt der DeSH dabei das Thünen Institut bei der Aktualisierung und Weiterentwicklung der Ökobilanzdatensätze für Holzbauprodukte. Mit der Fokussierung auf die Bewertung des Lebenszyklus wird eine Industrie zukunftssicher gemacht“, erläutert Möbus. „Denn Deutschland hat sich in der Klimapolitik und dem Ressourcenverbrauch ambitionierte Ziele gesetzt. Der Bausektor spielt auch hier eine wichtige Rolle. Wir brauchen ein Zusammenspiel aller Maßnahmen, um schnell zu substanziellen Ergebnissen zu kommen und so das Klima und die Umwelt zu schützen“, ergänzt Möbus abschließend.
Die Pressemitteilung steht Ihnen hier als pdf-Dokument zur Verfügung.
Pressekontakt:
Deutsche Säge- und Holzindustrie
Julia Möbus
Dorotheenstraße 54
10117 Berlin
Tel.: +49 30 2061 399-00
Fax: +49 30 2061 399-89
E-Mail: presse@saegeindustrie.de
Internet: www.saegeindustrie.de
Twitter: @saegeindustrie
Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.