Holzenergie ist Teil der Energiewende
Berlin, 30.10.2020
EEG-Novelle 2021
Holzenergie ist Teil der Energiewende
Ab heute starten im Deutschen Bundestag die Beratungen zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und damit über die Zukunft des deutschen Energiesystems. Der zu beratende Gesetzesentwurf könnte für die Energieerzeugung der Säge- und Holzindustrie und ihrer nachgelagerten Produktionsstufen deutlich negative Auswirkungen entfalten, kritisiert der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) und setzt sich im Gegenzug für eine optimale Förderung der Stromerzeugung aus Holz ein.
Widerspruch zwischen flexiblem Anlagenbetrieb und Dekarbonisierung der Industrie
„Der von der Bundesregierung eingebrachte Gesetzentwurf zur Novellierung des EEGs bedeutet Licht und Schatten für die Holzenergie. Es freut uns, dass die Ausschreibungen für neue und bestehende Biomasseanlagen auch weiterhin fortgeführt werden. Ein Damoklesschwert für die Energieerzeugung aus Holz sind allerdings die geplanten Anforderungen an einen flexiblen Anlagenbetrieb, die im deutlichen Widerspruch zu dem Ziel einer Dekarbonisierung der Industrieprozesse stehen“, kritisiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus eine der geplanten Änderungen.
Der Entwurf des EEG 2021 sieht vor, bei Anlagen mit fester Biomasse künftig nur noch 65 Prozent der erzeugten Strommenge zu vergüten. Diese Anlagen sollen künftig nur noch bedarfsgerecht einspeisen, wenn die Anteile von Wind- und Sonnenstrom gering sind. „Leider verkennt diese geplante Regelung jedoch vollkommen die technischen und wirtschaftlichen Grenzen eines flexiblen Anlagenbetriebs zur Versorgung industrieller Prozesse“, führt Möbus weiter aus.
Holzindustrie Vorbild erneuerbarer Energieerzeugung
In der Praxis werden in nahezu allen industriellen Anlagen mit fester Biomasse Reststoffe und Nebenprodukte genutzt, um durch Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme zu erzeugen. Die Wärme wird kontinuierlich für die Herstellung von Baustoffen oder Holzpellets benötigt und der Strom ins öffentliche Netz eingespeist. „Damit setzen diese Produktions- und Energieerzeugungsprozesse die Ziele der deutschen Energiepolitik zur Versorgung industrieller Prozesse durch erneuerbare Energie bereits auf vorbildliche Weise um. Wir appellieren daher dringend, von den geplanten Flexibilitätsanforderungen abzusehen. Denn sonst würde der Betrieb solcher Anlagen unmöglich gemacht, die gleichzeitig im Rahmen von Förderprogrammen neu angereizt werden sollen“, mahnt die DeSH-Geschäftsführerin.
Energiewende nur mit Holz
„Klimaschutz und CO2-Reduzierung als Maßgabe der Politik unterstützen wir als Branche nicht nur ausdrücklich, sondern möchten dazu als Holzindustrie auch einen erheblichen Beitrag leisten. Doch das bedeutet auch, die Kreisläufe im Cluster zu stärken: Ohne Waldbewirtschaftung, kein Sägewerk, ohne Sägewerk keine Holzindustrie, ohne Holzindustrie keine Holzenergie und damit auch keine Energiewende. Denn Biomasse ist die einzige grundlastfähige, erneuerbare Energie, die wir produzieren“, stellt Julia Möbus klar.
Energiekosten und Wettbewerbsfähigkeit der Branche
In seiner Stellungnahme stellt der DeSH den Änderungsbedarf im EEG 2021 für die Säge- und Holzindustrie heraus. „Unsere Branche ist sowohl Energieerzeuger als auch Verbraucher. Politische Rahmenbedingungen und Energiekosten haben somit erheblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer mittelständischen Unternehmen. Wir hoffen daher, dass im Zuge der parlamentarischen Beratungen die Potenziale der Holzenergie erkannt und verankert werden, zugunsten des Klimaschutzes und tausender Mitarbeiter des Clusters Forst und Holz“, so Möbus abschließend.
Die Pressemitteilung steht Ihnen hier als pdf-Dokument zur Verfügung.
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Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht Die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.