Gegensätze bestimmen die Märkte der Säge- und Holzindustrie
Berlin, 19.11.2020
Kongressauftakt zum Laub- und Nadelholz
Gegensätze bestimmen die Märkte der Säge- und Holzindustrie
Die Corona-Krise geht im Winter in die zweite Runde und vergrößert die Schere in den einzelnen Verarbeitungsbereichen innerhalb der Säge- und Holzindustrie. Die Marktdaten und Branchenumfragen des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V. (DeSH) zeigen, dass die Entwicklungen der letzten Monate Licht und Schatten für die Sägeindustrie bedeuten. Wirtschaftliche Chancen, Risiken und Herausforderungen bilden den Auftakt des diesjährigen Kongresses der Säge- und Holzindustrie.
Die Covid-19-Pandemie führt Deutschland in einen zweiten Lockdown. Bereits in den vergangenen Wochen sind in ganz Europa die Infektionszahlen in die Höhe geschossen. In den kommenden Wochen gelten weitreichende Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Auswirkungen des zweiten Lockdowns auf die Branche sind noch nicht absehbar. „Wir blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Das zeigt sich auch in der Entwicklung der verschiedenen Bereiche der Holzverarbeitung: Den Nadelholzbetrieben geht es überwiegend gut, die Laubholzbetriebe wurden von der Krise stark getroffen und die Sägenebenprodukte bleiben weiterhin eine wirtschaftliche Herausforderung“, erläutert DeSH-Präsident Jörn Kimmich die neusten Ergebnisse der Umfrage.
Nadelholz bisher Stabilitätsfaktor
In der Nadelholzindustrie setzt sich der positive Trend aus dem zweiten Quartal auch während der Corona-Pandemie fort. „Für die Nadelholz verarbeitenden Betriebe war das 3. Quartal 2020 sehr positiv: 81 Prozent unserer Betriebe berichten, dass sie ihre Erwartungen übertroffen haben. 13 Prozent konnten ihre Erwartungen erfüllen und für nur sechs Prozent war das Quartal schlechter. Allerdings ist der Ausblick auf die nächsten sechs Monate verhalten. Neben möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bausektor werden auch die politischen Rahmenbedingungen, wie die US-Wahl und die Entwicklung der Extremwetterereignisse großen Einfluss auf die Branche nehmen“, so Kimmich, der selbst Geschäftsführer der ante-Holz GmbH ist.
Laubholz im Sinkflug
Ein vollkommen anderes Bild zeigt sich bei den Laubholz verarbeitenden Betrieben. „Hier verzeichnen wir leider den schwächsten Monat seit unserer ersten Marktbefragung. Über die Hälfte (53 Prozent) der befragten Betriebe beurteilen ihre wirtschaftliche Situation als schlecht. Auch die Versorgungslage ist wieder im Abwärtstrend. Überraschend ist deshalb auch nicht, dass die Erwartungen der Laubholzsäger für die nächsten Monate überwiegend schlecht ausfallen“, fasst der DeSH-Präsident zusammen. „Diese Entwicklung ist äußerst besorgniserregend. Daher werden wir im Rahmen des Kongresses über Wege aus der Krise diskutieren.“
Nebenprodukte als Herausforderung
„Ebenso ist die Situation bei den Nebenprodukten seit Monaten gleichbleibend schlecht. Vor allem bei den Hackschnitzeln und den Sägespänen berichten 75 Prozent von weiter gefallenen Preisen. Da sich in den nächsten Monaten vermutlich keine Besserung abzeichnet, werden die Nebenprodukte so zunehmend zu einer wirtschaftlichen Herausforderung für die weiteren Produktionsbereiche“, so Kimmich.
Verhaltener Ausblick
Auch wenn die Corona-Pandemie Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung kaum zulässt, zeigt auch der ifo-Index, dass die Säge- und Holzindustrie ihre Erwartungen für die kommenden Monate nach unten korrigiert. „Derzeit kommen allein schon mit Corona und dem Klimawandel Ereignisse mit einer unvorhersehbaren Dynamik zusammen und schaffen für die Wirtschaft eine sehr komplexe Situation. Über unsere Mitgliederbefragungen werden wir daher auch weiterhin versuchen, früh Entwicklungen identifizieren und hoffentlich handeln zu können“, so Kimmich abschließend.
Die Dynamiken der europäischen und internationalen Märkte und welche Chancen und Herausforderungen sich für die deutsche Säge- und Holzindustrie ergeben, werden am 24. November im Rahmen des Kongresses der Säge- und Holzindustrie mit Unternehmern, Marktanalysten und internationalen Experten diskutiert.
Die Anmeldung zum Kongress der Säge- und Holzindustrie finden Sie hier: https://saegewerkskongress.de/anmeldung-digital-2020
Die Ergebnisse der Marktbefragung können Sie hier nachlesen.
Die Pressemitteilung steht Ihnen hier als pdf-Dokument zur Verfügung.
Pressekontakt:
Deutsche Säge- und Holzindustrie
Julia Möbus
Dorotheenstraße 54
10117 Berlin
Tel.: +49 30 2061 399-00
Fax: +49 30 2061 399-89
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Twitter: @saegeindustrie
Über die Deutsche Säge- und Holzindustrie
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) vertritt die Interessen der deutschen Säge- und Holzindustrie auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei steht der Verband seinen Mitgliedern, darunter mehr als 400 Unternehmen aus ganz Deutschland, in wirtschafts- und branchenpolitischen Angelegenheiten zur Seite und unterstützt die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Verwendung des Rohstoffes Holz. Der Verband tritt in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Forschung. Bei der Umsetzung ihrer Ziele steht Die Deutsche Säge- und Holzindustrie für eine umweltverträgliche und wertschöpfende Nutzung des Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz.